BEUGEN Raum

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Klick hier!ein kurzer Videoeinblick. Sliding on the wall.




“Man gelangt an eine Grenze, nicht indem man sie durchquert, sondern indem man sie berührt.” Jean-Luc Nauncy “Corpus”


Zwei Tänzerinnen laden Sie dazu ein, innerhalb einer choreographischen Performance-Installation die Grenzen Ihres eigenen Raumes zu erspüren. Gemeinsam kreieren Performerinnen und Zuschauer einen Ort, an dem jeder seine (Bewegungs)Freiheit beibehalten darf. Der achtsame Umgang der Tänzerinnen mit den eigenen Schutzschilden, Barrieren und Freiheitswünschen lockert die imaginären Grenzen für alle und eröffnet einen Raum für unerwartete Begegnungen.
 




Bei den ersten Proben... 





















"Alle Räumlichkeit konstituiert sich, kommt zur Gegebenheit, in der Bewegung, in der Bewegung des Objektes selbst und in der Bewegung des "Ich", mit dem dadurch gegebenen Wechsel der Orientierung."

"Die Einheit des Gegenstandes weist sich nur aus in der Einheit der die mannigfaltigen Wahrnehmungen kontinuierlich verknüpfenden Synthesis, und diese kontinuierliche Synthese muß zugrunde liegen, damit die logische Synthese, die der Identifizierung, evidentes Gegebensein der Identität der in verschiedenen Wahrnehmungen erscheinenden Gegenstände herstellt. Die Wahrnehmungen müssen sich als Phasen in die Synthesis einordnen, und das sehen wir eben nur, wenn wir die Synthesis vollziehen.
Diese wichtige Tatsache gilt allgemein. In unserem Fall besagt sie, daß ein identisch-ungeänderter Raumkörper sich als solcher nur ausweist in einer kinetischen Wahrnehmungsreihe, die kontinuierlich seine verschiedenen Seiten zur Erscheinung bringt. Der Körper muss sich drehen und verschieben, oder ich muss mich, meine Augen, meinen Leib bewegen, um ihn herumgehen und mich zugleich nähern und entfernen; oder endlich, beides muß stattfinden. So drückt sich die Sachlage vom Standpunkt des erscheinenden Dinges aus."

Aus: Edmund Husserl, "Ding und Raum".

Und wenn doch kein Ding? Keine statischen oder sich ruhenden Körper? Was für Blicke und Wahrnehmungen entstehen, wenn man sich gleichzeitig mit dem Objekt der Betrachtung bewegt? Alle Körper im Raum sind schließlich Teil des Systems, es gibt kein Entrinnen...



Das erste Mal mit dem Publikum...


















Die General Probe





Präsentation: 28. Februar um 20 Uhr, EDEN*****  
Vorstellungen: 7. bis 10. März  2013 um 20:30 Uhr, DOCK11

Gefördert durch die Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten - Interkulturelle Projekte
Unterstützt durch Schloss Bröllin, in Koproduktion mit DOCK 11 Berlin





2 Kommentare:

  1. Anna verrät uns im Gespräch, was sie in den Proben zum zweiten Teil "RAUM : BEUGEN" gerade beschäftigt:

    „Während des Probenprozesses komme ich immer mehr darauf, dass „Raum beugen“ eigentlich „Raum teilen“ bedeutet. Ich glaube, dass Beugen ein Teil vom Teilen oder Teilen ein Teil von Beugen ist.
    [...] Bei unserer Recherche haben sich bis jetzt drei Teile herauskristallisiert:
    Der erste ist der architektonische Raum. Der zweite ist der Zwischenraum und die Frage, wie Menschen Raum untereinander verteilen oder vielleicht erobern. Der dritte betrifft die Frage, wie man den Raum miteinander teilen kann...Was passiert, wenn zwei Menschen auf der Bühne stehen und diesen Raum miteinander teilen? Was passiert, wenn ich diesen Raum mit den Zuschauern teile? Was passiert, wenn ich diesen Raum mit den Leuten teile, die vor mir da aufgeführt haben und nach mir aufführen werden?
    [...]
    Was ich immer mehr verstehe, was auch Maurice Merleau-Ponty gesagt hat, man kann den Raum nicht ohne den Körper wahrnehmen, und das heißt, je mehr ich mich mit dem Raum beschäftige, desto mehr merke ich, wo die körperliche Grenze, meine persönliche Grenze ist....Wie durchlässig muss ich werden, damit ich diese Wahrnehmung vom Raum empfinden und transportieren kann?“

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    1. Wer übrigens mehr lesen möchte zu Maurice Merleau-Ponty, hier ist der Link zu einem spannenden Text, den Anna u.a. auch zu ihrer Recherche herangezogen hat und der ihre Vorstellung vom Raumteilen entspricht:

      http://www.stephan-guenzel.de/Texte/Guenzel-Windgaetter_Merleau-PontyUbW.pdf

      2005: Leib / Raum: Das Unbewusste bei Merleau-Ponty, zus. mit Christof Windgätter, in: Das Unbewusste II, hg.v. M.B. Buchholz und G. Gödde, Gießen: Psychosozial, 585-616.

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